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Summary
Daniel Goldstein © Grietje Mesman [1]
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Description
https://www.infosperber.ch/gesellschaft/kultur/sprachlupe-die-geschichte-und-der-konjunktiv/
Sprachlupe: Die Geschichte und der Konjunktiv
Daniel Goldstein / 12.03.2022
Während Russland seinen Krieg in der Ukraine kleinredet, zirkulieren im Westen zwei gegenläufige Thesen eigener Mitschuld.
«Die Geschichte kennt kein Wenn.» Dieser Satz des deutschen Historikers Karl Hampe ist bei gebildeten Russen zum geflügelten Wort geworden – in einer Form, die von Josef Stalin überliefert ist: «Die Geschichte kennt keinen Konjunktiv.» Derzeit aber kennt die laufende russische Geschichtsschreibung nicht einmal den Indikativ, jedenfalls nicht als Wirklichkeitsform, die diesen Namen verdient. Der Krieg in der Ukraine darf ja in russischen Medien nicht einmal Krieg genannt werden. Die Sprachverdrehungen begannen schon im Vorfeld und überschlagen sich jetzt in der «Sonderoperation» von «Friedenstruppen»; sie entlarven sich damit selber.
Zu viel oder zu wenig getan?
Indessen betrachten manche westlichen Stimmen die Vorgeschichte des Kriegs eben doch im Konjunktiv – mit Spekulationen darüber, wie der russische Angriff hätte verhindert werden können. Das Verhalten westeuropäischer und amerikanischer Regierungen stösst dabei auf Kritik aus entgegengesetzten Richtungen. Es wird mit Einschätzungen beschrieben, die einander ausschliessen: Je nach Sicht wäre der Krieg demnach ausgeblieben, wenn der Westen keine «Provokation» durch Anbindung der Ukraine betrieben hätte oder aber kein «Appeasement» durch Duldung früherer russischer Übergriffe. Sollte auch hier die Wahrheit in der Mitte liegen, dann hätte weder mehr Entgegenkommen noch mehr Abschreckung den Krieg verhindert – aber auch das bleibt ein Konjunktiv.
Selbst wer die westliche Unterstützung für Demokratie und/oder Aufrüstung der Ukraine als Aufreizung Russlands einschätzt, distanziert sich heute von Putins Angriff. Erst recht tun das jene, die meinen, der russische Machthaber sei durch eine zu weiche Haltung des Westens zur Invasion ermuntert worden. Das behaupten nicht nur der amerikanische Ex-Präsident Trump und ihm nahestehende Kreise. Auch der besonnene britische Osteuropa-Historiker Timothy Garton Ash bringt «Appeasement» ins Spiel, das «man meistens leider erst im Rückblick» erkenne («Echo der Zeit», 28. Februar).
Das versteckte «Wenn»
Nun wäre ja «Besänftigung» eine gute Sache, wenn sie denn funktionieren würde. Aber mit «Appeasement» erinnert man an die Politik des britischen Premiers Chamberlain, der 1938 glaubte, er habe «Frieden für unsere Zeit» gesichert, als Grossbritannien und Frankreich Hitler die Annexion des tschechischen Sudetenlandes zugestanden. Das Scheitern ist seither bei «Appeasement» quasi inbegriffen.
Garton Ash sprach denn auch von einer «versäumten Chance», dass man nach den russischen Übergriffen auf Georgien 2008 und die Ukraine 2014 nicht mit starken Sanktionen und militärischer Hilfe reagierte. Mit Blick auf amerikanische Stimmen, Präsident Biden hätte sogar die Entsendung eigener Truppen «auf dem Tisch lassen» sollen, hatte das «Echo» bereits resümiert: «Tatsache ist, dass die USA und der Westen in der Abschreckung des russischen Angreifers versagt haben.» Ein knallharter Indikativ, hinter dem sich aber der Konjunktiv verbirgt, stärkere Abschreckung hätte funktioniert.
References
- ↑ https://www.infosperber.ch/gesellschaft/kultur/sprachlupe-die-geschichte-und-der-konjunktiv/ Sprachlupe: Die Geschichte und der Konjunktiv Daniel Goldstein / 12.03.2022 Während Russland seinen Krieg in der Ukraine kleinredet, zirkulieren im Westen zwei gegenläufige Thesen eigener Mitschuld.
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